Der Sommer 2018 steht ganz im Zeichen der Weltmeisterschaft. Nicht nur die Fußballer mussten ihr Können beweisen, sondern auch die Vaurien Segler gingen im Rahmen der 129. Travemünder Woche vom 23.-28.07. an den Start.
„Wir haben uns sehr gefreut, in diesem Jahr die Vaurien Weltmeisterschaft im Rahmen der Travemünder Woche ausrichten zu dürfen“, so der deutsche Klassenpräsident Peter Lakshmanan. „Sieben Jahre ist es her, dass die Vaurien Worlds zuletzt in Deutschland stattfand.“ Neben erstklassigen Wettfahrten verschiedener Segelbootsklassen wurde den Zuschauern und Sportlern ein buntes Programm geboten, das von kulinarischen bis musikalischen Highlights einiges bereithielt.
Die meisten Teams reisten bereits am Donnerstag vor dem Event an, um erste Probeschläge auf der Ostsee zu fahren. Samstag und Sonntag wurden die Boote bei der offiziellen Vermessung unter die Lupe genommen, wobei ein polnisches Boot seine Premiere feierte und auch die drei Neuzugänge aus der Hein Werft sich erstmalig internationalem Publikum präsentieren konnten.
Am Sonntagabend erreichte die Vorfreude ihren Höhenpunkt: die offizielle Eröffnung der Vaurien Worlds fand in der Zeltstadt direkt an der Mündung der Trave statt und bei einem leckeren Grillbuffet und einer anschließenden Party für die Segler der Vaurien und Flying Junior wurde gefachsimpelt und Wetten auf die diesjährigen Sieger abgeschlossen.
Am Montag ging es endlich los! 61 Vaurien-Teams aus neun Nationen, darunter eine größere Delegation aus Angola, gaben bei optimalen bis sehr starken Windbedingungen und herrlichstem Sommerwetter ihr Bestes. An sechs Tagen wurden insgesamt 14 Wettfahrten inklusive spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen durchgeführt.
Nachdem der konstante Wind in den ersten Tagen immer erst am Nachmittag auftrat und somit Zeit zum Ausruhen und Basteln an den Booten blieb, wurden die Bedingungen von Tag zu Tag besser. Der stetig ansteigende Wind und hohe Wellengang auf der Ostsee verlangte den Seglern jedoch einiges ab. Am Freitag wurde es noch einmal richtig spannend auf dem Wasser: der Wind pustete nun mit bis zu 20 Knoten über das Meer. Zwar mussten einige Boote einzelne Wettfahrten aufgeben, aber bis auf die ein oder andere Schwimmeinlage kamen alle unbeschadet wieder an Land.
Die Spanier, Italiener und Niederländer entpuppten sich in den Tagen schnell als Favoriten. „Die Dominanz der Spanier vom ersten Rennen an war beeindruckend“, anerkannte Peter Lakshmanan, der mit Vorschoterin Nele Biener als bestes deutsches Duo Platz 17 belegte.
Sieger der Vaurien Worlds wurden mit acht ersten Plätzen aus 14 Rennen Francesco Zampacavallo und Carlos Frances Armengot, gefolgt von Antonio Pérez/ Laura Llópiz und Tirso Cerqueira Atarés/ Gonzalo Martínez Rodríguez, die somit ein rein spanisches Siegerpodest ersegelten.
Nicht nur die sportlichen Highlights machen eine gelungene WM aus, sondern auch die gemeinsame Freizeit. Neben zahlreichen Grillabenden und Partys zur Eröffnung und nach der Siegehrung auf der Festmeile der Travemünder Woche, war auch die Einladung zum Abendessen auf der Passat eine große Attraktion für alle. Der ehemalige Frachtsegler von 1911 dient heute als Museum, Übernachtungs- und Veranstaltungsort und konnte von allen ausgiebig erkundet werden.
Die traditionelle Dutch/ German-Happy Hour durfte natürlich auch nicht fehlen. Kleiner Unterschied: in diesem Jahr wurde sie spontan zur „Vaurien-Happy Hour“ umbenannt. Wie immer hatten die Niederländer von Käse bis hin zu Lakritz allerlei Leckereien mitgebracht, die eine willkommene Stärkung für die erschöpften Segler waren. Das von den deutschen Teams mitgebrachte Bier musste jedoch noch ein paar Tage länger auf seine Bestimmung warten. Deutsche Vaurien-Segler hatten wenige Wochen zuvor herausgefunden, dass es eine gleichnamige Brauerei in Belgien gibt: Le Vaurien. Nach einigen Mails mit dem Besitzer war schnell klar, dass dieser Zufall gerade im Rahmen einer Weltmeisterschaft genutzt werden musste. Da fast niemand die Marke kannte, war die Freude und Überraschung aller Segler und Begleitpersonen natürlich groß, als zwei Mitarbeiter mit einem Biertruck, Kühlanlage und 150 Litern Freibier für alle anreisten. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank und wir hoffen sehr, dass dies nicht unser letztes gemeinsames Event war!!
Wir haben in den rund zehn Tagen wieder viele schöne Erinnerungen gesammelt und freuen uns nun auf die Vaurien Worlds 2019 am Comer See in Italien.